Diese Geschichte möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Mir hat sie ein Freund erzählt, und der hat sie von einem anderen Freund.
Frank ist Hobbyfotograf und durchkämmt mit seinem GPS-Gerät die Elbauen, immer auf der Suche nach einem Ort, wo er gute Fotos von seltenen Vögeln machen kann. Gute Orte zum Fotografieren merkt er sich als Wegpunkt, die Track-Funktion des GPS-Gerätes ist immer eingeschaltet. Zu Haus angekommen werden Wegpunkte und Tracks auf dem eigenen PC archiviert und bei Gelegenheit wiederverwendet. Kevin ist der Neffe von Frank, hat kein GPS-Gerät, sondern nutzt Komoot auf seinem Smartphone. Als Kevin den Frank im September besucht, soll der ihm den Ort zeigen, wo im Frühjahr die Adler brüten. Um Frank zu zeigen, das Komoot mindestens genauso gut ist wie das GPS-Gerät vom Frank, schaltet er es bei der Wanderung ein. Frank bittet ihn darum, den Weg zum Fotopunkt nicht aufzuzeichnen und auch nicht im Netz zu veröffentlichen, der sei schließlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Selbstverständlich hat Kevin dem zugestimmt. Frank war von der Kartenqualität von Komoot ganz beeindruckt, war sie doch genauso gut wie seine auf dem GPS-Gerät. Bisher war er immer der Meinung gewesen, dass es die wirklich guten Karten nur für die reinen GPS-Geräte gibt. Wieder etwas dazugelernt, dachte er. Kevin hingegen war ganz beeindruckt, was für einen tollen Fotopunkt der Frank ihm gezeigt hat.
Einige Wochen später war Frank mal wieder an seinem Fotopunkt. Diesmal war er nicht alleine, vor ihm waren schon andere da, die er noch niemals hier gesehen hatte. Deren Hobby war auch die Fotografie, so kam man schnell ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass Komoot sie an diesen Ort geführt hatte. Auf dem Weg nach Hause, hat Frank dann gleich mit Kevin telefoniert. Der hat ihm versichert, dass er weder den Ort noch den Track nach Komoot hochgeladen hat.
Weil Frank neugierig war, hat er sich auch bei Komoot angemeldet. Mittlerweile gab es schon Fotos, Beschreibungen und eine Wanderroute zu seinem, bisher nur ihm bekannten „geheimen“ Ort. Aber wie ist der Ort, den doch nur er kannte in die Datenbank von Komoot gekommen?
Frank ist ein sehr gewissenhafter Mensch und hat dann in der AGB von Komoot folgendes gefunden:
Jetzt wird ihm einiges klar. Nur dadurch, dass der Kevin Komoot eingeschaltet hatte, hat Komoot den Weg zum Fotopunkt aufgezeichnet. Und Komoot zeichnet auch dann auf, wenn es im Hintergrund läuft. Jeder Schritt vom Kevin wurde erfasst, in die Datenbank von Komoot hochgeladen und für andere Nutzer bereitgestellt.
Das ist sogar ok, der Kevin hat der AGB schließlich zugestimmt. Ob er überhaupt verstanden hat, was da steht, ist uninteressant.
Ob der geheime Fotopunkt wirklich von Komoot verraten wurde oder von irgendjemandem anders. Diese Frage kann Frank nicht klären. Aber für ihn gilt seit diesem Zeitpunkt. Kein aktives Komoot mehr auf einer Wanderung mit ihm. Ach ja, der Adler hat sich im nächsten Jahreinen anderen Platz zum Brüten gesucht.
Übrigens auch ich konnte nicht überprüfen, ob es Frank oder Kevin gibt oder ob die Geschichte überhaupt wahr ist.
Das einzige was ich gefunden habe sind die Nutzungsbedingungen von Komoot, und die sind wahr. Das kann jeder selber nachlesen. Hier ist der Link.